Federwerkslampe Frankreich von 1842

Nr. 04/44

Eine Lampe aus Bronze und gedrücktem Messing

Im Innern des Lampenkörpers (unterer Teil) befindet sich ein Federwerk (Uhrwerk). Besonderheiten am Federwerk sind ein kleines Zahnradgetriebe und ein schmaler Windflügel. An dem Zahnradgetriebe befindet sich eine vorstehende konische Achse. Diese dient als Antriebsverbindung für die Pumpe. Die Pumpe wurde vermutlich von Boyer konstruiert und ist nur in Lampen von Levavasseur zu finden.

Mittels Excenter und Kurbelstange wird zwischen Pumpe und Federwerk die Antriebsverbindung hergestellt. Hier wird die kreisende Bewegung in eine Hub- Bewegung umgesetzt. Über eine senkrecht stehende Achse wird die Kraft auf eine Schere übertragen. Diese steht mit den beiden Membranen in Verbindung. Während sich die eine Membrane im Saugvorgang befindet, ist die andere im Druckvorgang. Gesteuert von je einem Druck und Saugventil pro Kammer, wird das Öl über das Steigrohr zum Brenner gepumpt. Bisher unbekannt ist die Sicherung an der Schere. Sie wird nicht zusammengeschraubt, sondern mit dünnen Blechstreifen in Längsschlitzen gesichert.

Der 16''' Brenner ist ein einfacher Argandbrenner mit innenliegender Zahnstange zur Dochtverstellung. Er wird mit Gewinde in den Hals der Lampe eingeschraubt.

Die Lampe wurde von den Gebrüder Levavasseur 1842 in Paris Montmorency, 18 unter der Nr. 7198 hergestellt. Die Jahreszahl mit einer Signatur befindet sich auf der Feder des Federwerkes. Im Bodendeckel befindet sich Eintragungen, unleserlich.

Größe: Höhe Oberkante Brenner 31 cm, Gesamthöhe mit Fuß und Zylinder, 68 cm. Der Lampenkörper hat einen Behälterdurchmesser von ca. 16 cm.

Die Lampe befand sich in schlechtem Erhaltungszustand. Der Brenner und die Galerie fehlten. Außerdem war das Gehäuse sehr stark verbeult und das Federwerk stark verrostet. Die Restaurierung wurde im Februar 2004 mit einem Zeitaufwand von 26 Stunden durchgeführt.

  • Bild 1: Federwerk mit Zapfen zur Aufnahme des Excenters, schmaler Windflügel, auffallend kleines Räderwerk
  • Bild 2: Ansicht auf Aufzugachse mit Sperrrad und Halteklinke, sowie Firmenzeichen und Seriennummer
  • Bild 3: Pumpe nach der Konstruktion von Boyer, im zerlegten Zustand
  • Bild 4: Ansicht auf Antriebsachse, Schere und Membrane Nr. 1

 

  • Bild 5: zweite Ansicht der Pumpe von oben auf Membrane Nr. 2
  • Bild 6: Sicherung der Schere durch einen dünnen Blechstreifen, bisher unbekannt
  • Bild 7: zerlegtes Außengehäuse mit Bronzegarnituren