Federwerkslampenpaar Frankreich von 1844

Nr. 05/01

Eine Lampe aus gegossener Bronze

Der Außenmantel ist aus gegossener Bronze und besteht aus 24 Teilen. Diese waren früher vergoldet, die Beschichtung ist jedoch durch den jahrelangen Gebrauch stark abgegriffen. Der Hersteller war A. CADOT, Jean Robert, 17, Paris. Cadot erhielt um 1838 ein Patent auf diese Pumpen. Doch stellte er bald fest, das die Kolbenpumpe zu schwergängig war und stieg auf die Membranpumpe um. Von ihm ist ein Lampenpaar mit Rimbertpumpen aus dem Jahr 1846 bekannt.

Der Brenner in der Größe von 18''' ist ein Argandbrenner. Der Brennerkorb wird mit Gewinde in den Hals der Lampe eingeschraubt, der Brenner selbst wird in diesem mit zwei Schrauben eingeklemmt (bisher unbekannt). Das äußere Brennerrohr hat einen Durchmesser von 27 mm. Der Docht wird mit drei Krallen befestigt und durch das Dochtschlüsselrad über eine Zahnstange in der Höhe reguliert.

Die Pumpe ist eine Doppel-Kolbenpumpe in drei Stufen. Die Ventile sind aus Messing, die Kolbendichtung besteht aus einer dünnen Lederscheibe die zwischen zwei kugelig abgerundeten Messingscheiben eingeklemmt ist. Die Zylinderbohrung beträgt 13 mm, der Kolbenhub 11 mm, dies ergibt eine Förderleistung von ca. 1,5 cm3 je Hub. Eine gute Abdichtung von einem Kolben ist mit einem hohen Reibungswiderstand verbunden. Da das Federwerk diese Kraft nicht aufbringen kann muss man davon ausgehen, dass wesentlich weniger Öl den Brenner erreicht.

Das Federwerk, hergestellt von J A C, Rue du Faubourg-St. Martin 39, Paris hat drei Platinen, ein Federpaket, drei Zahnradachsen und einen Windflügel. Dieser reguliert die Laufgeschwindigkeit der Pumpe und somit die Ölmenge für die Flamme. Das gleiche Werk wurde häufig in Verbindung mit Rimbertpumpen eingesetzt.

Markierungen

  • Lampe a: Gehäuse sechs Kerben und die Nr. 1, Pumpe Nr. 4, Federwerk Nr. 276 R
  • Lampe b: Gehäuse zwei Kerben und die Nr. 0, Pumpe Nr. 18, Federwerk Nr. 760 G
  • Auf der Aufzugfeder von Lampe (a) ist ein Namenszug und die Jahreszahl 1844 eingeritzt.
  • Die Feder der Lampe (b) war gebrochen und wurde erneuert, sie trug die gleiche Beschriftung.
  • Im Bodendeckel befindet sich die Gehäuse Nr., A. Thomas und das Herstellerdatum Juin 1844.

Beide Lampen befanden sich in gutem Zustand, alle Teile waren vorhanden und fast unbeschädigt. Die Restaurierung wurde im Mai 05 mit einem Zeitaufwand von 38 Stunden durchgeführt, danach befinden sich beide Lampen im Originalzustand und sind funktionsfähig. Da die Kolbenpumpe von Cadot nur in geringen Stückzahlen gebaut wurde, gehört die Lampe heute zu einer großen Rarität.

Größe: Höhe Oberkante Brenner, ohne Ständer 46 cm, der Fuß hat einen Durchmesser von 14 cm.

Mechanischer Aufbau

Argandbrenner mit abnehmbarem Brennerkorb (bisher unbekannt). Dieser wird mit Gewinde in den Hals der Lampe eingeschraubt, der Brenner selbst wird durch zwei Schlitzschrauben im Korb gehalten. Durch diese Verbindung kann die Stellung des Dochtschlüsselrades optimal der Lampe angepasst werden.

Aufbau der Pumpe

  • zusammengebaute Pumpe mit Grundplatte und Antriebsgestänge
  • 8 Befestigungsschrauben
  • 1 Antriebsgestänge, daneben Grundplatte
  • 4 Ventile, daneben 2 Kolben auf Kolbenstange und Antriebsgelenke. Die beiden kugelförmig abgerundeten Scheiben (Kolben) sind mit Innengewinde versehen. Dazwischen wird die Lederscheibe (Zylinderabdichtung) eingeklemmt.
  • 1 Pumpengehäuse mit zwei Zylinderbohrungen und Sitz für zwei Druckventile
  • 2 Sicherungsdrähte für Ventile, darunter vordere Pumpenplatte
  • 1 Grundplatte mit Sitz für zwei Saugventile
  • 1 Schutzsieb ist unter der zusammengebauten Pumpe aufgeklemmt.

Federwerk mit Blick von oben auf Federgehäuse und Sperrrad.
Daneben Blick auf Zahnradachsen und Windflügel. Die aus der Winkelplatine vorstehende Achse des Zahnrades N° 2 dient als Antrieb für die Pumpe.