Federwerks-Lampenpaar
Frankreich um 1880

N II 61a / N II 61b
Saarland Museum Saarbrücken

Der Außenmantel ist aus Messing, das Mittelteil aus Bronze gegossen. Er ist von umlaufenden Arkandus- und Mäander-bändern umgeben, sowie mit figürlichen Darstellungen verziert. Die Szene der figürlichen Darstellung ist in ähnlicher Form auch auf der Mittelplatte des Ständers zu sehen. Der Behälter besteht aus 10 Teilen. Diese sind passgenau aufeinander abgestimmt und durch Stifte auf Verdrehung gesichert. Alle Teile, auch die des Ständers, tragen das nebenstehende Zeichen.

Der 17''' Argandbrenner wird mit Gewinde in den Hals der Lampe eingeschraubt. Das äußere Brennerrohr hat einen Durchmesser von 28 mm. Der Docht wird mit drei Krallen befestigt und mit dem Dochtschlüsselrad über eine Zahnstange in der Höhe reguliert.

Die Pumpe ist eine Doppel-Membranpumpe in drei Stufen nach der Konstruktion von Rimbert. Die Ventile sind aus Messing, die Haltescheiben der Membrane zum Teil noch aus Horn, die Membrane ist neu und besteht aus Elchleder.

Das Federwerk hat drei Platinen, ein Federpaket, drei Zahnradachsen und einen Windflügel. Dieser reguliert die Laufgeschwindigkeit der Pumpe und somit die Ölmenge für die Flamme. Die Laufzeit beträgt etwa 5 Stunden. Der Windflügel ist bereits auf einem Rubin gelagert. Da die Platinen des Federwerkes nicht durch Keilstifte befestigt sind, sondern durch Schrauben, muss man von einer späten Herstellung ausgehen.

Die Lampe ist wahlweise mit Kugel oder Schirm zu benutzen. Bei der Benutzung mit Schirm wird ein Träger auf die Brennerhülse aufgeklemmt. Aufschrift auf dem Träger: Eingetragenes Patent, ohne Garantie der Regierung, das Firmenzeichen und für Hülsen von 57 mm Durchmesser geeignet.

Markierungen: (Lampe a), Gehäuse: eine Kerbe, Pumpen-Nr. 40, (Lampe b), Gehäuse; zwei Kerben, Pumpen-Nr. 15. Auf dem Bodendeckel der Lampe sind mehrere Eintragungen eingeritzt. Die Namen und Daten sind jedoch nicht alle zweifelsfrei zu lesen. Die älteste lesbare Eintragung ist aus dem Jahr 1888, die jüngste von 1903. Bei den meisten Reparatureintragungen ist ohne das Handwerkerbuch eine zeitliche Datierung nicht möglich. Da an der Lampe große Verschleißerscheinungen zu erkennen sind, muss man davon ausgehen, dass sie sehr oft in Betrieb genommen wurde. Dieses spricht auch für die häufigen Reparaturdaten, die vermutlich von einem Saarbrücker Uhrmacher durchgeführt wurden.

Die Restaurierung wurde im Juni 2003 mit einem Zeitaufwand von 52 Stunden durchgeführt. Danach befinden sich beide Lampen im Originalzustand und sind gebrauchsfähig.

Höhe Oberkante Brenner 33,5 cm, mit Ständer 51,5 cm, der Fuß hat einen Durchmesser von 14 cm

Mechanischer Aufbau

Argandbrenner mit Gewinde zur Aufnahme im Lampenhals und neuem Docht.
Membranpumpe nach Rimbert, mit Antriebsgestänge, Grundplatte und Steigrohr

Aufbau der Pumpe

  • 4 Befestigungsschrauben
  • 1 Pumpengehäuse mit zwei Kammern und zwei Druckventilen
  • 1 Membrane mit zwei Stößel
  • 1 Grundplatte mit zwei Saugventilen und Halteklammer
  • 1 Saugsieb rechts daneben
  • 2 Schrauben für Membranrahmen
  • 1 Membranrahmen
  • 2 Lederdichtungen
  • 1 obere Pumpenplatte mit Steigrohr

Federwerk mit Blick von oben auf Zahnradachsen und Windffang. Die aus der Winkelplatine vorstehende Achse des Rades Nr. 2 ist konisch. Auf ihr wird ein Excenter aufgesteckt dieser dient als Antrieb für die Pumpe.

Daneben Kehrseite, Blick auf Sperrrad und Federgehäuse.