Federwerklampe Frankreich um 1835

Nr. 3252

Eine Lampe aus geprägtem Messingblech

Der Außenmantel wurde von der Fa. Bourdon hergestellt. Die Prägung ist sehr exakt und filigran ausgeführt. Das Hauptmotiv stellt eine Fischerszene, mit Blick über Schilfgräser auf schwimmende Segelboote, dar. Auf dem Fuß der Lampe befindet sich eine Ente die sich mit ausgebreiteten Flügeln zwischen Wasserpflanzen bewegt. Die Szenen sind in drei gleichen Teilen auf der Lampe dargestellt. Im Bodendeckel der Lampe sind etliche Schriftzüge und Reparaturzeichen eingeritzt. Unter anderem die Jahreszahl 1837 und 1916, ebenfalls ist dort die Gehäuse Nr. 1919 eingeschlagen. Da auf allen anderen Teilen die Gehäuse Nr. 1916 steht, muss man von einer Verwechselung des Deckels oder der Zahl ausgehen.

Der 16''' Brenner wird mit Gewinde in den Hals der Lampe eingeschraubt. Das Gewinde, die Stege und die obere Halterung für die Brennerrohre sind in einem Stück aus Bronze gegossen. Der Docht wird über eine Zahnstange in seiner Höhe verstellt und mit drei Krallen befestigt.

Die Pumpe ist eine Doppel-Membranpumpe in drei Stufen nach der Konstruktion von Rimbert. Die Ventile sind aus Messing die Membrane aus Leder. Auffallend an dieser Konstruktion ist eine Öl-Vordruckkammer über der Pumpe wie man sie sonst nur von der Gagneau Lampe her kennt. In dieser Kammer befindet sich ein Luftraum. Durch das Einpumpen von Öl wird die Luft komprimiert und bewirkt eine sehr gleichmäßige Ölzufuhr zum Brenner. Da Bec Carcel die erste genormte Lichteinheit war, ist anzunehmen dass diese Lampe zu Lichtmessungen verwendet wurde.

Auf dem Federwerk ist ein Stempel eingeschlagen. Da die Gebrüder Vauvrey Lampenhersteller waren und in der Rue Phelippeaux 23 produzierten, kann man davon ausgehen dass die gleiche Fa. in der Rue Phelippeaux 25 auch das Federwerk herstellte.

Die Lampe befand sich in gutem Zustand, jedoch der Brenner war abgeschnitten, das Gehäuse durchbohrt und die Aufzugfeder gebrochen. Zur Restaurierung wurden 16 Stunden aufgewendet.