Federwerkslampe Frankreich von 1842

Nr. 07/04

Eine Lampe aus Messing, Glas und Bronze

Nicht nur das helle Licht des Argandbrenners sondern auch die Technik der mechanischen Lampen begeisterte zu Anfang des 19. Jh. die von der Öllampe abhängige Bevölkerung. Aus diesem Grunde bauten einige Lampenhersteller diese in Glasgehäuse ein, um dem Benutzer die Mechanik und Arbeitsweise zu verdeutlichen. Selbst heute ist man noch von der Lampe und dieser Darstellung begeistert.

Um die Standsicherheit zu erhöhen ist der Fuß mit Sand gefüllt. Auf ihm befindet sich eine Herstellerplakette mit der Fertigungs N°. 2461.

Die Pumpe hat einen Kolben der nur nach einer Seite arbeitet. Das Patent für diese Konstruktion wurde Boussard 1837 erteilt.

Der 14''' Argandbrenner wird mit einem Konus in den Hals der Lampe eingesteckt. Das äußere Brennerrohr hat einen Durchmesser von 23 mm. Der Docht wird mit drei Krallen befestigt und mit dem Dochtschlüsselrad über eine Zahnstange in der Höhe verstellt. Das Öl, welches von der Flamme nicht verzehrt wird, läuft durch den Lampenhals über eine separate Rohrleitung zurück. Diese führt am Federwerk vorbei und das Öl gelangt so wieder in den Kreislauf der Lampe.

Höhe Oberkante Brenner 59,5 cm, der achteckige Fuß hat eine Breite von 14 cm.

Markierungen: Fabrik Nr. der Lampe 2461.
Die Gehäuseteile sind mit der Nr. 12 gekennzeichnet.
Das Federwerk ist aus der Serie D. Herstellungsdatum Juni 1842.

Die Restaurierung wurde im Juli 2007 mit einem Zeitaufwand von 25 Stunden durchgeführt, danach ist die Lampe vollständig und funktionsfähig.

Mechanischer Aufbau

Zerlegte Pumpe:

1. oberer Pumpendeckel
2. obere Lederdichtung
3. Pumpengehäuse, (unteres Bild zeigt die Draufsicht auf Druckventilsitz, Zylinderbohrung und die beiden Bohrungen für die Schrauben)
4. Schutzsieb
5. Daneben Steigleitung mit Befestigungsplatte, Kolben und den beiden Schrauben
6. Druckventil
7. zwei Muttern
8. untere Lederdichtung
9. untere Bodenplatte mit danebenliegendem Saugventil

Zusammengebaute Pumpe

Das Glasgehäuse hat einen Durchmesser von 27 mm, die Höhe beträgt 22 mm, Durchmesser des Kolbens 4,3 mm. Dieser besteht aus Horn und hat einen Hub von 6 mm, was eine Förderleistung von ca. 80 mm3 Öl je Hub ergibt. Die Laufzeit des Federwerkes im Leerzustand beträgt ca. 10 Stunden. Dies ergibt eine Betriebsdauer von ca. 13 Stunden.

Das Federwerk, hat zwei Platinen, ein Federpaket, drei Zahnradachsen und einen horizontal liegenden Windfang. Dieser reguliert die Laufgeschwindigkeit der Pumpe und somit die Ölmenge für die Flamme. Die Zahnradachse Nr. 3 hat einen konischen Wellenfortsatz, hier ist der Exzenter für den Antrieb des Kolbens befestigt. Auf der Feder befinden sich eine Signatur und Juni 1842. Das Federwerk der Baureihe »D« hat gegenüber der Baureihe »C« Nachteile. Da der Windfang horizontal eingebaut ist liegt seine Achse auf den Lagerflächen auf und nicht auf der Stahlzunge. Dies ergibt einen höheren Reibungswiderstand, besonders bei etwas ausgelaufenen Lagerstellen.