Die Lampen-Sammlung
von Lothar Spaniol

Über meine Sammlung und meine Person

Im Frühjahr 1941 wurde ich geboren und wuchs in einer bäuerlichen Familie auf. Schon als Kleinkind hatte ich immer diverse Gegenstände in meinen Hosentaschen. Wenn mich meine Mutter danach befragte, sagte ich immer, die kann man noch gebrauchen. Oft entlockte ich ihr damit ein Lächeln. Nach meinem Schulabschluss 1955 erlernte ich den Beruf eines Maschinenschlossers und übte diesen bis 1969 aus. Danach, bis zu meiner Verrentung, übernahm ich eine Stelle als KFZ- und Gerätehandwerker (Schirrmeister) beim Technischen Hilfswerk.

Im Herbst 1965 heiratete ich und übernahm das Haus meiner Schwiegereltern. Auf dem Dachboden fand ich unter anderem vier Petroleumlampen, vier Grubensicherheitslampen und eine Froschlampe von den Vorfahren meiner Frau. Diese Stücke waren der Beginn meiner Sammlerleidenschaft, die bis heute noch besteht und von meiner Frau mitgetragen wird.

Bis in die Mitte der 70er Jahre sammelte ich nur gelegentlich und besuchte auch nur kleinere Flohmärkte in der näheren Umgebung. Meine Suche galt in erster Linie der Bergwerksbeleuchtung. Diese Lampen erwarb ich oft von privaten Personen, die ich auch über deren Herkunft befragte, was ich daraufhin auch schriftlich festhielt. Etwa in der Mitte der 70er Jahre legte ich immer größeren Wert auf Literatur, besonders auf alte in denen Lampen beschrieben wurden. Da ich bis zu diesem Zeitpunkt weder eine Moderateur- noch eine Carcellampe kannte, waren die Beschreibungen in den alten Büchern darüber für mich unverständlich. Dennoch kopierte ich sie, worüber ich im Nachhinein sehr froh bin. 1982 lernte ich Herrn Wunderlich kennen und besuchte das Lampenmuseum der Fa. Kaiser in Neheim-Hüsten. Von Herrn Wunderlich erhielt ich einige Hinweise auf Sammler und auch auf weitere Literatur. Mit den einzelnen Sammlern nahm ich telefonischen Kontakt auf und besuchte sie.

Im November 1994 fand das erste Lampensammlertreffen in Ochtendung bei Familie Gries statt. Das persönliche Kennenlernen und die daraus entstandenen Verbindungen zu den Sammlern, die mir noch unbekannt waren, brachten mir große Vorteile. Ich denke dabei in erster Linie an das persönliche Gespräch mit ihnen, an den Austausch von Fachwissen, Literatur, Ersatzteilen und Arbeitsleistungen.

Die Lampen, die ich im Laufe der Zeit erwarb, wurden auch von mir restauriert. Wenn ich bei verschiedenen Arbeiten nicht weiter wusste, wandte ich mich an einen älteren Restaurator. Seinen verschiedenen Hinweisen habe ich so manche Arbeitserleichterung zu verdanken. Beim Restaurieren der Lampen stellte ich fest, je höher der technische Aufwand war, umso größer war auch mein Interesse an ihnen. Dieses Interesse wurde im Laufe der Zeit immer größer und besteht heute noch.

Die Restaurierungsarbeiten, die ich seit dieser Zeit ausführte, bekamen auch einen anderen Stellenwert. Fortan wurden alle interessanten Stücke fotografiert und beschrieben, so dass die Technik von jedem Objekt nachvollzogen werden kann. Ich versuche stets den Erfinder, das Patent und den Hersteller ausfindig zu machen. Hier bin ich oft auf die Mitarbeit von anderen Sammlern angewiesen. Durch meine Restaurierungsarbeiten bekam ich immer größere Kontakte, auch zu ausländischen Sammlern denen ich mich auch als Vereinsmitglied anschloss. Durch die Vielzahl der Stücke, welche ich bereits restauriert und beschrieben habe, bekam ich auch stets ein größeres Wissen über die einzelnen Arten der Beleuchtungsgegenstände.

Ich hoffe, dass dieses Wissen in den nächsten Jahren noch erweitert wird und ich es auch an Sammler sowie an interessierte Personen weitergeben kann.

Auch war es mir stets wichtiger, eine Lampe zu restaurieren, sie zu fotografieren und zu beschreiben, als sie selbst zu besitzen.

Marpingen, im Dezember 2010

Lothar Spaniol