Asteare-Lampe Frankreich um 1840

Nr. 04/03

Eine Lampe für Pflanzenöl aus gedrücktem Messing und Bronze. Der Innenbehälter ist aus Weißblech

Die Asteare-Lampe gehört zu der Gattung der Moderateurlampen, jedoch unterscheidet sie sich in ihrer Konstruktion stark von der des Mechanikers Franchot.

Die hier abgebildete Lampe besitzt zwar eine Stufenfeder nach vorgenanntem Konstrukteur, jedoch die Ölregelung und das Heben der Ledermanschette ist anders. Zum Heben der Ledermanschette wird ein Fisch mit Kopf eines Vogels gedreht, der mittels einer Kette nun die Manschette hebt. Diese gleitet über das lange Standrohr, wobei sie von einer Hülse geführt und mit einer Lederdichtung darauf abgedichtet wird. Bei diesem Vorgang wird die Stufenfeder in eine hohe Spannung versetzt.

Das Öl drückt nun über die Bodendüse des Standrohres auf den mit einer schwachen Messingfeder belastenden Regler. Dieser besitzt eine schräge abflachjung. Ist der Druck des Öles groß, wird die Feder zusammengedrückt und die Durchflussöffnung des Öles ist klein. Sowie der Druck abnimmt entspannt sich die Feder, und die Durchflussöffnung wird größer. Dadurch wird wie bei der Moderateurlampe die Flamme gleichmäßig versorgt. Um eine Reinigung des Reglers durchführen zu können, kann man das lange Reglerrohr mit dem Regler aus dem Standrohr herausziehen und zerlegen. Beim wieder einbauen erhält der Regler in diesem Rohr erneut von Hand seine Grundeinstellung.

Der Brenner ist ein 14''' Argandbrenner, jedoch wird die Dochtverstellung nicht über eine Zahnstange geregelt. Mit dem Dochtschlüssel wird über ein Zackenrad, welches in einen Lochstreifen eingreift, die Höhe des Dochtes reguliert. Mit drei dünnen Blechkrallen wird der Docht auf einer Führungshülse gehalten.

Im Bild: Innenaufbau der Lampe mit Brenner und zusammengebautem Regler, ohne Feder und Manschette.

Problematisch an dieser Konstruktion sind der nur durch Druck gesteuerte Regler und die Ruhephase der Lampe. Schon die geringste Verunreinigung am Regler führt zu einem Versagen der Ölmengenregulierung. Um die Manschette vor einer Verformung am Boden während der Ruhephase zu schützen muss die Zugkette so eingestellt sein, dass diese die Restspannung der Feder aufnimmt. So wird eine Bodenberührung der Manschette vermieden, jedoch ist die Kette dadurch immer belastet und kann abreißen. Es ist möglich, dass sich durch diese Umstände die Asteare-Lampe gegenüber der Moderateurlampe nicht durchsetzen konnte und sehr früh vom Markt verschwand.

Heute zählt sie jedoch zu den seltensten und beliebtesten Sammlerobjekten der Beleuchtungsgeschichte.