Öldrucklampe mit Flachfeder

Um die Schattenwirkung einer Lampe so gering wie möglich zu halten, versuchten Erfinder und Konstrukteure der Lampe stets eine hohe und schlanke Form zu geben. Man bevorzugte Säulen wie bei dieser Lampe die Form der »Dorischen Säule«. Jedoch das Öl zum Brenner zu befördern schien fast unüberwindbar. Bei der Carcellampe wurde dieser Umstand mit einem Federwerk und einer Pumpe gelöst, was die Lampe erheblich verteuerte. Bei hydro- und aerostatischen Lampen wird eine spezifisch hohe Druckflüssigkeit eingesetzt. Diese Lampen konnten beim brennen nicht mehr bewegt werden. Man war also stets auf der Suche nach kostengünstigen und leicht zu bedienenden Konstruktionen um dem ständig wachsenden Lichtbedarf gerecht zu werden.

Die hier beschriebene Lampe ist eine parallele Entwicklung mit der Moderateurlampe, ihr Antrieb ist mit Flachfedern gelöst. Das Patent wurde am 25.11.1837 in Paris erteilt. Hersteller war die Fa. Nancy, in Paris, Rue la Croix 19. Sie produzierte von etwa 1835 bis 1870.

Auf der Grundplatte des Ölbehälters (Bodendeckel) ist ein Federgehäuse, wie man es von Uhrwerken her kennt, festgelötet. Im Innern befindet sich eine Flachfeder. Diese erhält eine hohe Vorspannung und wird durch ein Sperrrad abgesichert. Eine weitere Flachfeder greift auf den Außenmantel des Federgehäuses und ist unter der Ledermanschette verankert. Die Aufzugfeder ist über der Ledermanschette befestigt und geht durch den Hals der Lampe zum Brennerkorb hin. Eine Messingrolle von 16 mm Durchmesser ist über eine Stahlachse geschoben, auf der die Aufzugfeder festgeschraubt ist. Ein Stift, der quer durch die Achse geht, bildet den Halt für den Aufzugschlüssel.

Durch Drehen mit dem Aufzugschlüssel wird die Aufzugfeder um die Messingrolle gewickelt, die Ledermanschette hebt sich und die Vorspannung im Federgehäuse wird noch höher. Unter der Manschette entsteht ein Unterdruck der durch das nachfließende Öl, welches vorher in die Lampe gegossen wurde, wieder ausgeglichen wird. Bei der Freigabe des Aufzugschlüssels zieht die vorgespannte Feder im Federgehäuse die Ledermanschette nach unten. Nun wird das Öl durch die Steigleitung zum 14''' Argandbrenner gedrückt, wo es die Flamme speist. Die Steigleitung geht endlos vom Brenner bis zur Bodenplatte hin. Sie geht fast durch die Mitte der Ledermanschette und wird von dieser auf ihrer glatten Oberfläche zum Öl hin abgedichtet.

Am Fuße des Rohres befindet sich eine dünne Bohrung, welche die Ölmenge für die Flamme reguliert. Da die Steigleitung im unteren Bereich fehlte kann durchaus eine andere Regulierung der Ölmenge möglich gewesen sein. Um im Ruhezustand ein abkippen der Ledermanschette zu verhindern ist hinter dem Federgehäuse ein Stützrohr angebracht.