Moderateurlampe Frankreich um 1840

Die Entwicklung der Moderateurlampe geht bis in das Jahr 1828 zurück. Lampen mit Spiralfederantrieb bereits in das Jahr 1787. Da die Moderateurlampe als gan-zes nie patentiert wurde konnte sie von jedem nachgebaut und nach belieben verbessert werden. Die nachfolgend beschriebene Lampe besitzt Verbesserungen die auf Entwicklungen des Mechanikers Franchot zurückzuführen sind. Dieses sind die abgestufte Feder und das Teleskoprohr mit dem Moderateur. Jedoch besitzt die Lampe keine Zahnstange und Winde zum heben der Ledermanschette. Ob Capy die Lampe vereinfachen und dadurch billiger bauen wollte, oder ob es sich hier um eine parallele Entwickelung handelt sei dahingestellt.

Hersteller, Capy St. Denis 271, Paris. Das Firmenzeichen befindet sich auf dem Fuß und auf dem Brennerrohr. Im Innern, auf der Halterung der Ledermanschette, ist die Firmenanschrift aufgestempelt

Die Lampe wird wie folgt betrieben

Nachdem man das Pflanzenöl eingefüllt hat hebt man den Kragen hoch und spannt so die Feder. Der Kragen ist fest verbunden mit dem 10''' Brenner, dem oberen Teleskoprohr und der Führung im Lampenhals. Die beiden Hutmuttern, die auf den Führungs- bzw. Haltestangen aufgeschraubt sind, bilden das Gegenlager. Zwei Längsrillen im Lampenhals verhindern die Verdrehung des Brennerst. Durch das Vakuum fließt das Öl nun unter die Ledermanschette.

Mit leichtem Druck setzt man den Brenner auf den Lampenhals zurück. Durch den Druck der Feder auf die Ledermanschette wird das Öl durch das Teleskoprohr über den Moderateur zum Brenner gedrückt. Nun ist die Lampe betriebsbe-reit und kann angezündet werden. Der Moderateur, ein konisch nach unten auslaufender Stift von 155 mm Länge und 2,3 mm Durchmesser, wird von oben in das Teleskoprohr eingeschraubt. Bei einer Verstopfung des Teleskoprohres kann man den Moderateur herausschrauben und dieses mit einem Draht von oben reinigen.

  • Bild links: Einzelteile der Lampe
  • Bild mitte: Führung im Lampenhals
  • Bild rechts: Teleskoprohr mit Brenner, Moderateur, Ledermanschette und Feder
    ausgezogen (im Ruhezustand)
    zusammengedrückt (im Arbeitszustand)