Moderateurlampe Frankreich um 1890

Nr. 95/27

Eine kleine, aus Weißblech gedrückte, Lampe

Diese Lampenarten, in Weiß- oder Messingblech, wurden schon zu Beginn der Moderateurlampenherstellung gebaut. Sie waren wegen ihrer Technik und des verhältnismäßig geringen Preises sehr beliebt. Da der 10'''Argandbrenner über einen dreifachen Luftzug verfügt kann man davon ausgehen, dass diese Lampe nach 1880 hergestellt wurde. Lampen mit dreifachem Luftzug wurden mit geraden Ölzylindern betrieben, im Einsteckbereich waren auch diese leicht konisch.

In einem Verkaufskatalog der Fa. AUGUSTE BELPECHE Paris, Rue des Vinaigriers Nr. 29 aus dem Jahr 1891, wurde diese Lampe angeboten. Der Preis ohne Glasteile und Fuß betrug 4,50 FF, eine passende Glaskugel 1,05, ein Zylinder 0,25 und ein Zinkständer 1,50 FF. In komplettem Zustand kostete die Lampe also 7,30 FF was für damalige Verhältnisse ein hoher Betrag war. Eine einfache Petroleumlampe dagegen kostete komplett etwa 3,00 FF.

Höhe Oberkante Brenner, ohne Ständer 33,5 cm, Fußdurchmesser 10,3 cm

Um die Wirkungsweise einer Moderateurlampe besser verdeutlichen zu können wurde der Ölbehälter von dieser Lampe aufgeschnitten. Gut zu erkennen ist der Bodendeckel mit dem Fußleder. Darauf stützt sich der Moderateur welcher im Teleskoprohr geführt wird und die Ölmenge für die Flamme reguliert. Die Lippe der Ledermanschette liegt fest an der Wandung an und dichtet beim Druckvorgang das Öl nach oben ab. Die sich über der Ledermanschette windende Spiralfeder erzeugt den Druck auf das Öl und lässt dieses über den Moderateur zum Brenner steigen. Der Moderateur regelt auch die Ölmenge für die Flamme. Rechts neben dem Teleskoprohr befindet sich die Zahnstange, mit ihr wird über den Windenschlüssel die Feder gespannt. Da die Zahnstange nur im oberen Bereich in das Ritzel der Winde eingreift ist diese im unteren Bereich ohne Zähne ausgestattet.