Öldrucklampe Frankreich um 1830

Nr. 97/145 00/06 98/73

Eine sehr frühe Drucklampe in geprägtem Messingblech

Die Prägung wurde von der Fa. Bourdon, Park au Marais 5, in Paris, ausgeführt. Sie ist sehr exakt und filigran gestaltet. Das Hauptmotiv stellt eine Fischerszene mit Blick auf schwimmende Segelboote dar. Eine ähnliche Szene befindet sich auch auf der Kugel. Die Darstel-lung auf dem Fuß der Lampe besteht aus einer Ente die sich mit ausgebreiteten Flügeln zwischen Wasserpflanzen tummelt. Die Szenen sind in drei gleichen Teilen auf der Lampe dargestellt.

Der 14''' Brenner wird mit Gewinde in den Trichter der Lampe eingeschraubt. Das Gewinde, die Stege und die obere Halterung für die Brennerrohre sind aus einem Stück in Bronze gegossen. An einem Steg ist eine geschlossene Winde zum Heben der Ledermanschette angelötet. An dem anderen ist das Führungsrohr mit der Zahnstange für die Dochtverstellung befestigt. Das Rohr dient gleichzeitig als Ölkanal. Üblicherweise befindet sich am Brenner das äußere und an der Ledermanschette das innere Teleskoprohr mit dem Moderateur. An diesem Brenner befindet sich in der Mitte ein Steigrohr. Es ist an das Führungsrohr angelötet und durch eine Bohrung mit diesem verbunden. Ein kurzer Stift ist von oben in das Rohr eingelötet. Da das Rohr bis zum Boden der Lampe führt ist eine druckabhängige, automatische Ölmengenregulierung durch den Stift nicht möglich. Die Halterung der Ledermanschette verfügt über eine kurze Büchse an der die Zahnstange drehbar befestigt ist. Das Steigrohr ist in der Büchse mit der Ledermanschette abgedichtet.

Links im Bild ist das Rohrende im vergrößerten Zustand zu sehen.

Bei dieser Lampe dürfte es sich um einen Vorläufer der Moderateurlampe handeln. Der Moderateur wurde 1828 patentiert. Da dieser Stift kein Moderateur ist dürfte die Lampe in die Zeit um 1825-30 einzuordnen sein.

Durch die Seltenheit der Ausführung zählt diese Lampe zu den absoluten Raritäten der Entwicklungsgeschichte für Moderateurlampen.
Technik und Hersteller sind unbekannt.

Fundort: Flohmarkt Metz, am 06.12.1997. Ihr Zustand war befriedigend, alle Teile des Lampenkör-pers waren vorhanden, jedoch waren diese sehr verbeult und verschmutzt. Zur Restaurierung, die im Januar 98 durchgeführt wurde, benötigte ich 19 Stunden.

Der Lampenkörper hat eine Höhe, Oberkante Brenner, von ca. 37 cm und einen Fußdurchmesser von 13,5 cm. Die Gesamthöhe, mit Ständer und Zylinder, beträgt ca. 77 cm.