Lampen von Joseph Schlossmacher, Paris

Diese Aufstellung ist zusammengetragen aus Angaben die in den einzelnen Lampen zu finden waren. Des weiteren aus der alphabetischen Firmenaufstellung über Pariser Lampenfirmen von denen mir einige Jahrgänge vorliegen, jedoch sind diese nicht lückenlos. Die Eintragung aus dem Jahr 1843 lautet wie folgt: Schlossmacher (J.), Fab. Lampe, Carcel auch in Messing, Patent für die Lampe mit umlaufendem Behälter, Petit-Thouars, 21. Vermutlich ist mit der Angabe »mit umlaufendem Behälter« die Sinumbra oder Astrallampe gemeint.

Aus der Eintragung des Jahres 1860 geht eine Erweiterung seiner Produkte, jedoch keine Herstellung mehr von Carcellampen. Des weiteren ein Zusammenschluss mit einer anderen Fa., Anschrift: Vendome 19, und eine Verkaufsstelle in London, unter dem Firmenzeichen J.S.

Eintrag 1885: Schlossmacher (AR) und J. Ferreux. Hier verweist er wieder auf ein vergrößertes Angebot wie Gas-, Petro-Lampen und Peigniet Changeur, aber nicht mehr auf die Produktion der Moderateurlampe hin. Des weiteren auf Ausstellungserfolge und auf die Übernahme einer weiteren Fa., P.M., seine Anschrift ist nun Béranger 19.

Die letzte Aufstellung ist aus dem Jahr 1900, Schlossmacher (Aumeunier & Cie. SRS). Auch hier erfolgte eine Produkterweiterung, besonders von Elektrolampen. Die Anschrift und das Firmenzeichen wurden beibehalten.


Schlossmacher-Lampe um 1845

Sehr frühe Schlossmacherlampe, vermutlich um 1845. In dieser Lampe ist kein Firmenzeichen oder Schriftzug zu finden. Jedoch lassen der Innen- und Brenneraufbau keinen Zweifel am Hersteller zu. Das Bodenblech ist eine runde Blechscheibe ohne Eindrückung mit zwei darauf befestigten Bodenleder.

Außen befindet sich ein kleines Schild mit eingeschlagenen Zahlen und einem L (11 8L6), ihre Bedeutung ist unbekannt. Der Brenner wird wie bei der nachfolgenden Lampe mit drei Bajonetthaken im Lampenhals (Trichter) befestigt und mit einem Stift gesichert. Auch der Innenaufbau ist absolut identisch. Die Windenschlüssel aller Schlossmacherlampen sind gleich, was vermuten lässt dass Schlossmacher auf diese bereits einen Musterschutz oder ähnliche Eintragung besaß.

Das Gehäuse ist eine Übernahme aus der Produktion der federwerksgetriebenen Öllampe. Auch ist es mit einem eingesteckten Bodendeckel, wie man ihn von Federwerkslampen her kennt, von unten versehen.


Schlossmacher-Lampe um 1850

Diese Lampe wurde um 1850 hergestellt. Auf dem Bodendeckel sind die Initialen eingedrückt, außerdem im Innern die Aufschrift:

J. SCHLOSSMACHER BREVETÉ RUE DU-PETIT THOUARS 14, PARIS

Das Einstanzen der Aufschrift auf einer konischen Fläche war schwierig und wurde bei den Nachfolgemodellen geändert.

Durch drei Krallen wird in der Mitte das Bodenleder befestigt. Das Bodenblech und die Öldose sind nach außen hin konisch. Auf dieser Fläche kann sich die Ledermanschette ausweiten und liegt beim Pumpvorgang besser an der Wandung der Dose an.


Die Brenner

Die Brenner sind in ihrem Aufbau alle gleich. Eine Ausnahme bilden die kleinen 6''' und 7''' Brenner, aber auch bei diesen wurde die Form des Windenschlüssels beibehalten. Die älteren Brennerrohre besaßen jedoch alle gelötete Blechrohre.

Später, etwa ab 1850, wurde das äußere Rohr aus nahtlosem Messingrohr hergestellt und mit den Firmeninitialen JS versehen.

Auch der Moderateur änderte sich im Laufe der Zeit. So besaßen die ersten Lampen einen Moderateur der im unteren Drittel beidseitig abgeflacht war, der spätere Moderateur war im unteren Drittel rund.

  • Bild links: zerlegter Brenner, alte Ausführung mit gelöteten Blechrohren und den drei Bajonettbohrungen (Bild mitte)
  • Bild rechts: spätere Ausführung. Das äußere Brennerrohr ist aus Messing mit den Initialen JS. Die Befestigung im Brennerhals wird durch zwei Druckschrauben hergestellt. Die Schrauben besitzen einen abgerundeten viereckigen Kopf. Durch die Kreuzbohrung im Kopf lassen sich diese mit einem kleinen Stift im Lampentrichter einklemmen.

Vom Innenaufbau her sind alle Lampen von Schlossmacher gleich. Die Zahnstange zum Heben der Ledermanschette wird mit einer Schraube von unten an der Halterung der Ledermanschette befestigt. Auch das Teleskoprohr wird durch die Ledermanschette und deren Halterung gesteckt und von unten mit einer Mutter verschraubt. Die Halterungen unterscheiden sich lediglich durch die Firmeneinstempelung. Wie bereits erwähnt ist die spätere Ausführung einfacher und billiger herzustellen, auch das Schriftbild ist deutlicher und besser lesbar. Das Bodenleder wird nicht mehr mit den drei Krallen sondern mit einer Niete in der Mitte befestigt.

Mir ist nicht bekannt wie lange die Fa. Schlossmacher bestanden hat und wann sie gegründet wurde. Festzuhalten ist jedoch, dass sie bereits vor 1843 federwerksgetriebene Öllampen produzierte und diese Herstellung vor 1860 beendet wurde. Die Produktion der Moderateurlampe dürfte unmittelbar nach 1843 angelaufen sein und wurde vor 1885 beendet. Die hohe Anzahl an Moderateurlampen die heute noch von Schlossmacher zu finden sind, lässt auf eine sehr große Produktionsanzahl schließen. Auch waren diese Lampen, in der Regel, von sehr hoher Qualität.

Von einigen anderen Firmen wurden Carcel- und Moderateurlampe noch bis etwa 1900, in Einzelfällen sogar bis 1914 hergestellt.

Auch die Etalon-Lampe, für Lichtmessungen, wurde von der Fa. Ignat Carcel bis mindestens 1910 in der Rue de l’abre sec Nr. 18 hergestellt.