Moderateurlampe der Gebrüder Hardon & Chretien
Frankreich um 1890

Nr. 97/009

Eine Lampe aus Opalglas und Messing

Der Außenkörper der Lampe ist in schwarzem Opalglas flaschenförmig hergestellt. Er ist mit Zweigen, die in Gold mit weißen Blumen gemalt sind, verziert. Fuß, Kragen und Brennerhülse sind aus Messingblech gedrückt.

Solche Lampen, in gleicher Größe, 14-16''' wurden im Katalog von AUGUSTE BELPECHE, Rue des Vinaigriers 29, Paris aus dem Jahr 1891 auf Seite 215 unter der Nr. 3993 für 14,50 FF angeboten. Im Vergleich dazu, eine Petroleumlampe in gleicher Größe und Aufmachung kostete 1,90 FF. Eine einfache, in Weißblech gedrückte Moderateurlampe, kostete 5,25 FF. Alle Lampen sind ohne Zylinder, Tulpe oder Kugel. Dieser Vergleich verdeutlicht die hohen Herstellungskosten von Moderateur-lampen gegenüber Petroleumlampen und rechtfertigt den heutigen Sammlerpreis.

Die Lampe selbst wurde von Blanche und Tardu, Rue de la Cerisaie, 25, (Nachfolger von Chapuis), in Paris hergestellt. Die Initialen H. S. befinden sich auf dem Äußeren Brennerrohr. Der ursprüngliche Name ist unbekannt.

Der 12''' Brenner wird mit zwei Keilstifte im Hals der Lampe befestigt (bisher unbekannt). Zwei Flachstege sind mit der oberen und unteren Brennerscheibe vernietet und bilden so den Bren-nerkorb. Auf der oberen Scheibe sind die beiden Brennerrohre aufgelötet. Die Winde zum heben der Ledermanschette ist mit zwei Schrauben an einem der Stege befestigt. Die Zahnstange wird mit einem dahinter liegendem Stützrad von 11 mm im Durchmesser geführt. Das Dochtschlüsselrad ist um 9 mm höher angebracht als der Windenschlüssel. Die Zylinderhalterung ist in ihrer Höhe nicht verstellbar, sie sitzt passgenau auf dem Tropfring des Brenners. Auf der Zylinderhalterung befindet sich eine Einstempelung des Herstellers. Diese weist auf den doppelten Luftzug des Brenners hin. Auf dem Bodendeckel befindet sich ein Schild, vermutlich das eines Händlers.

Fundort: Metz Flohmarkt am 23.02.1997.

Kugel und Zylinder fehlten, alle anderen Teile waren vorhanden und unbeschädigt.
Zur Restaurierung benötigte ich 16 Stunden. Diese wurde im April 1997 durchgeführt.

Größe: Höhe Oberkante Brenner ca. 41,5 cm, der Fuß hat einen Durchmesser von ca. 12,5 cm

Die Brennerhalterung im Hals der Lampe ist bisher unbekannt. Zwei Stifte mit je einem Schlitz sind im Hals der Lampe eingelötet. In diese Schlitze wird je ein konisches Keilblech eingesteckt. Diese Keilbleche befestigen den Brenner im Hals der Lampe. Der Brenner selbst ist ein H. S. Brenner von der Fa. CHAPUIS Paris.