Astral-Hängelampe Frankreich um 1820

Nr. 07/02

Die Lampe gehört zu der Gattung der Kranzlampen. Sie wurde von Argand 1801-02 erfunden und zeichnerisch dargestellt. Erst 1805 baute der Franzosen Isaak Boudier-Marcet, Argands Nachfolger in dessen Fabrik in Versoix am Genfer See diese und stellte sie der Öffentlichkeit vor. Zuerst als große Hängelampen für Straßen- und Saalbeleuchtung, ab 1806 als Tisch- oder Deckenlampe für Zimmerbeleuchtung.

Zu der Ausstattung der Deckenlampe gehören Ketten mit Deckenhalterung, Reflektor und Tropfglas. Da das Licht nur nach unten abstrahlen soll, verzichtete man meistens auf den halbkugeligen zusätzlichen Glasschirm.

Die Materialien die an der Lampe verarbeitet wurden sind: Weißblech, Messing, Glas, und Zink.

Der 12''' Argandbrenner verfügt über eine außenliegende Zahnstange mit Winde. Das Gestänge der Dochtverstellung geht bereits in den Zwischenraum der beiden Brennerrohre. Mit zwei Krallen wird der Docht am Dochthalter befestigt. Zum Anbringen eines neuen Dochtes oder zur reinigung des Brenners kann der gesamte Dochthalter mit seiner Führungsstange aus dem Brenner herausgenommen werden.

Wenn die Lampe gefüllt wird muss der Schieber geschlossen sein, da sonst das Öl am Brenner ausläuft. Ist das Öl eingefüllt, so wird der Einfüllstopfen eingeschraubt. Nun ist der Kranz hermetisch verschlos-sen, das heißt es befindet sich an ihm keine Bohrung oder Öffnung die nach außen führt. Will man die Lampe anzünden so wird der Schieber um 90° gedreht, er ist nun offen und das Öl kann in die kleine Kammer und zum Brenner fließen. Im Kranz dagegen entsteht ein Vakuum. Durch die beiden Belüftungsbohrungen, 1. am Schieber und 2. am Stutzen der kleinen Kammer wird eine Niveauregulierung zum Brenner hergestellt. Dieser liegt etwa 2 cm tiefer als die Oberkante des Kranzes.

Der Zustand der Lampe war sehr schlecht, sie war stark verrostet und verbogen. Es fehlten das Tropfglas mit seiner Halterung, der konische Lampenschirm und die Deckenhalterung. Auch einige Blechteile des Tankes waren nicht mehr vorhanden und mussten neu angefertigt werden. Die Restaurierung wurde im März und April 2007 mit einem Zeitaufwand von 65 Stunden abgeschlossen. Hängelampen dieser Art sind sehr selten. Bisher ist es die einzige Deckenlampe mit Nivoregulierung die mir bekannt ist.

Die Lampe hat einen Kranzdurchmesser von 50 cm, die Kranzhöhe beträgt 3 cm.

Astral-Hängelampe 1820 - Skizze der Niveau-Steuerung

Skizze der Niveau-Steuerung von dieser Astral-Lampe