Astral-Hängelampe Frankreich um 1810

Nr. 02/114

Die Lampe gehört zu der Gattung der Kranzlampen. Sie wurde von dem Franzosen Isaak Marcet-Boudier unter Mitwirkung von Argand, in dessen Fabrik in Versoix am Genfer See 1802 erfunden. Zuerst baute man sie als große Hängelampen für Straßen- und Saalbeleuchtung, ab 1806 als Tisch- oder Deckenlampe für Zimmerbeleuchtung. Der Namen Astral bedeutet viel wie »den Gestirnen entsprechend«.

Zu der Ausstattung der Deckenlampe gehören: Ketten mit Deckenhalterung, Reflektor und Tropfglas. Da das Licht nur nach unten abstrahlen soll, verzichtete man oft auf den halbkugeligen zusätzlichen Glasschirm. Der hier verwandte Glasschirm ist von einer Petroleumlampe.

Die Materialien die an der Lampe verarbeitet wurden sind, Messing, Glas, Eisen und Weißblech.

Der 12''' Argandbrenner verfügt über eine außenliegende Zahnstange mit Winde. Das Gestänge für die Dochtverstellung geht durch ein seitlich am Brenner angelötetes Röhrchen. Der Docht wird an einer Hülse angebunden, diese ist wiederum mit einer Hülsenmutter am Gestänge befestigt. Zum Anbinden des Dochtes oder zur reinigung des Brenners kann der gesamte Dochthalter aus dem Brenner herausgenommen werden.

Die Lampe stammt aus der Sammlung von Dr. Hermann Müller, Herisau CH, und wurde am 11.11.2002 von mir erworben. Ihr Zustand war sehr schlecht, sie war stark verrostet. Außerdem fehlten der konische Lampenschirm, das Tropfglas, der Zierkranz um den Kessel und die Deckenhalterung. Da diese Teile nicht mehr vorhanden waren konnte die Restaurierung erst im Februar 2004 mit einem Zeitaufwand von ca. 45 Stunden abgeschlossen werden. Hängelampen dieser Art sind sehr selten.

Die Lampe hat einen Kranzdurchmesser von 25 cm, die Kranz-höhe beträgt 2,5 cm.