Die Entwicklung der Öllampe

Schalen-Lampe

Einfache aus Stein gehauene Schalen. Die älteste etwa 20.000 v. Ch. wurde in der Höhle von La Mouthe, Süd-Frankreich gefunden. In der Steinzeit wurden vermutlich die wenigsten Schalen von Menschenhand gefertigt. Man benutzte von der Natur geschaffene Körper wie ausgehöhlte Steine, Muscheln oder Schneckenhäuser. Es wird angenommen dass diese Körper bereits um 30.000 v. Ch. als Öllampen ihre Anwendung fanden. Heute ist es sehr schwierig einer angebrannten Schale oder Muschel die Verwendung als Lampe zuzuschreiben. Es ist möglich dass dieser Körper einfach nur im Feuer gelegen war und dadurch seine Brandspuren aufweist. In späterer Zeit wurden die Schalenlampen meist aus Ton geformt und gebrannt.

Dochtrinnen-Lampe, Ölkrüsel

Die Krüsellampe ist eine Dochtrinnenlampe deren Ursprung um 2.000 v. Ch. zu suchen ist. Es ist keine Unschlitt oder Fettlampe sondern eine Öllampe die sich wie die Schalenlampe aus den vorgenannten entwickelte.

Tüllen-Lampe

Die Entwicklung der Tüllenlampe geht in die Römerzeit, etwa 100 nach Ch. zurück. Die meist senkrechte Tülle hat eine Bohrung mit der der Docht in seiner Höhe verstellt und fixiert werden kann. Zur Römerzeit wurden die meisten Tüllenlampen als flache Schalen aus Ton hergestellt. Die Abbildung zeigt den Ständer einer Tüllenlampe, daneben den eigentlichen Lampeneinsatz.

Dochthalter-Lampe

Offene oder geschlossene Lampen deren Dochthalter am Boden der Ölschale befestigt ist. Zu dieser Art gehören die Klosterlampen und die Grubenfrösche. Ihre Entwicklung geht in das 14. Jh. zurück. Auch bei dieser Lampe unterstützt der Dochthalter das Aufwärmen des Öles in der Schale.

Einlegedochthalte-Lampe

Etwa ab dem 16. Jh. entwickelte man diese Art Lampe. Zu ihnen gehören unter anderen diese Kugel oder birnenförmige Glaszapfenlampen. Da sie häufig mit dem Wormser-Brenner versehen waren werden sie oft Wormserlampen genannt.

Schnauzen-Lampe

(auch Rabbiner, Fränksche, Märkische Lampe, oder Katzenkopf genannt). Die Weiterentwicklung der Öllampe führte zu dieser Schnauzenlampe hin. Bei der Lampe wird der Docht in einem dünnen Rohr geführt welches seitlich am Ölbehälter befestigt ist. In späterer Zeit, etwa um 1800, bekam das Rohr kurz unter der Flamme eine kleine Schale. Diese verhinderte das Abtropfen des Öles bei brennender Lampe.

Öluhr-Lampe

Angelehnt an die Dochthalterlampe entwickelte sich die Öluhr. Diese Lampe verfügt über einen gläsernen Ölbehälter der als Sturzflasche auf der Lampe aufgeschraubt ist. Ein senkrechtes Band, welches mit Zahlen versehen ist, zeigt durch den sinkenden Ölspiegel in der Sturzflasche die ungefähre Uhrzeit an. Eine genauere Zeitangabe wurde mit gleichen Lampen erreicht die jedoch einen Zylindrischen Ölbehälter hatten. Die Skala auf dieser Lampe beginnt mit der 7. Wurde die Lampe später oder früher angezündet so musste die verstrichene, bzw. die Differenz berücksichtigt werden.

Pendel-Lampe

Ölpendellampen sind meist geschlossene Dochthalterlampen. Diese werden wegen ihrer Aufhängung Pendel- oder Wippenlampe genannt. Sie sind meist als Tisch und Wandlampen einsetzbar. Oft fanden sie auf Schiffen ihre Anwendung.

Rumford-Lampe

Rumford-, Kasten-, oder auch Fränksche Rüböllampe genannt gehen auf Benjamin Thomson zurück. Ob dieser sie auch erfunden hat ist ungewiss. Er wurde in Woburn, Massachusetts, USA geboren (1753-1814) und war Chemiker und Physiker. Vermutlich wegen seines Reichtums, weniger wegen seiner Verdienste wurde er um 1790-91 zum Grafen Rumford ernannt. Sein Leumund war nicht der beste, denn man sagte ihm nach er würde sich an dem geistigen Eigentum anderer Leute bereichern. So versuchte er auch die Kranzlampe als eigene Erfindung zu bauen, was aber Marcet Bordier durch einen Gerichtsstreit verhindern konnte.

Pump-Lampe

Die erste Pumplampe soll bereits durch den französischen Abt von Perigney um 1748 konstruiert worden sein. Sie war aus Weißblech gefertigt und mit einem runden Volldocht versehen. Verbessert wurde die Lampe um 1765 durch den Abt Mercier und Meister Grosse, Meißen, der sie auch in größeren Stückzahlen fertigte. Das Pflanzenöl befindet sich im Unterteil des Lampenkörpers. Durch drücken auf den oberen Teller (bzw. das obere Lampenteil) wird eine Pumpe betätigt die das Öl über ein Saug- und Druckventil in den Dochtraum fördert.

Argand-Lampe

Lampen mit rundem Hohldocht gehen auf den Erfinder Francois Pierre Ami Argand (1750-1803) zurück. Der gebürtige Schweizer lebte bis 1775 in Genf, später in Frankreich. Die erste Lampe wurde 1780 in Calvisson oder Montpellier, Südfrankreich, nach seinen Angaben, vermutlich von seinem Bruder, hergestellt. Zwei konzentrische Rohre führen zwischen den Wandungen einen Hohldocht. Somit gelangt Sauerstoff auch in das Flammeninnere und gewährleistet eine bessere Ver-brennung.

Kranz-Lampe

Kranzlampen sind Argandlampen deren Ölbehälter ringförmig um den Brenner angeordnet ist. Die erste Zeichnung einer solchen Lampe stammt von Argand aus dem Jahr 1801-02. Gebaut wurde sie 1804 vom Isaak-Marcet Bordier, er nannte sie Astrallampe. Eine Weiterentwicklung dieser Art Lampe ist die Sinumbra. Ihr Ölbehälter liegt keilförmig zur Flamme hin, wodurch kaum ein Schatten entsteht. Diese Lampen sind nicht zu verwechseln mit den Kranzlampen der Antike die meh-rere Dochte hatten.

Carcel- oder Uhrwerks-Lampe

Carcellampen sind Öllampen mit Argand-brenner, Federwerk und Pumpe. Erfinder war Bernard Guillaume Carcel (1750-1812) er war Uhrmacher in Paris. Die erste Lampe wurde am 24.10.1800 in Paris patentiert. Nach dem Ablauf des Patentes 1816 wurde diese Art Lampe von vielen Firmen mit etwas anderer Technik auch hergestellt. Der Name Carcel-lampe wurde auch für andere Firmen im Sprachgebrauch bis heute weitestge-hend beibehalten. Ihr Name Lychnomena, wie Carcel sie nannte, ist dagegen fast unbekannt.

Moderateur-Lampe

Moderateurlampen sind Öllampen mit Argandbrenner, Spiralfeder und Ledermanschette. Ein abgestufter oder abgeflachter Stahlstift im Teleskoprohr zum Brenner wird als Moderateur bezeichnet. Dieser regelt die Ölmenge für die Flamme. Im allgemeinen wird die Erfindung dem französischen Mecha-niker Franchot zugesprochen und in das Jahr 1836 datiert. Die Ehrung die ihm 1854 für seine Erfindung zugesprochen wurde lehnte Franchot jedoch ab. Er selbst hatte sehr viele Verbesserungen an der Lampe vorgenommen und die Lampe zur Perfektion gebracht. Die Lampe sucht ihren Ursprung bereits im Jahr 1787 in England.