Hydrostatische Petroleumlampe

Beschreibung nach Patentschrift von 1880 D.R.P. Nr.8302, Dr. Max Zängerle, München

Petroleum hat ein spezifisches Gewicht von 0,780-0,828 und gibt bei normaler Zimmertemperatur nur wenig Dämpfe frei.

Das erste Petroleum welches auf den Markt kam war in seinen Bestandteilen nicht immer gleich. Es gelangte auch einiges in den Handel dessen spezifisches Gewicht unter 0,78 lag, wodurch die Dämpfe früher freisetzt wurden. Auch war das Vertauschen von ähnlichem Brennmaterial nicht selten. Aus diesen Gründen kam es vor dass Lampen, die sich erwärmten besonderst wenn ihr Behälter fast leer war, explodierten. Um dieser Gefahr zu begegnen versuchte man das Volumen im Petroleumbassin so klein wie möglich zu halten. Die hydrostatische Petroleumlampe wurde diesen Anforderungen gerecht.

Die Lampe wird wie folgt betrieben

Je nach Größe des Behälters wird zuerst etwa 1/2 l Wasser durch den seitlichen Trichter eingefüllt. Danach setzt man den Trichter in den Brenner und füllt die Lampe mit Petroleum auf. Es muss so hoch aufgefüllt werden bis es durch die Bohrungen am Lampenhals im Glasbehälter sichtbar wird. Die Glasflasche ist weder am Hals noch unten am Rohr abgedichtet, so dass die Luft bzw. das Wasser entweichen kann.

Durch die Petroleumsäule wird das Wasser, welches sich in der Glasflasche befindet, zurückgedrängt und gelangt zwischen die Glasflasche und den Außenbehälter. Da das Wasser schwerer als Petroleum ist steht es mit seiner Oberfläche tiefer als dieses und läuft somit nicht aus dem seitlichen Füllröhrchen aus. Bei der Abnahme von Petroleum durch die Flamme, wird dieses durch das schwerere Wasser ständig etwas nachgehoben. Jedoch ist ein Absenken, und dadurch ein größerwerden des Luftraumes im Bassin, durch eine einmalige Füllung nicht gänzlich zu vermeiden. Um den Luftraum dennoch klein zu halten, lässt sich die Lampe gefahrlos während des Brennens mit Wasser nachfüllen.

Die Füllvorgänge können so oft wiederholt werden bis das Petroleum in der Lampe aufgebraucht ist. Da der Docht sich nun zum großen Teil im Wasser befindet, muss er vor einem erneuten Füllvorgang abgetrocknet werden. Durch das Volumen der Wasserfüllung ist auch eine Erwärmung des Bassins geringer als bei üblichen Petroleumlampen, weswegen die Dämpfe in der Hydrostatischen Lampe geringer sind. Auch soll die Lampe im brennenden Zustand beim Umfallen durch das ausfließende Wasser gelöscht werden.

Die geringe Anzahl die je von diesen Lampen gebaut wurde lässt darauf schließen dass das Petroleum immer besser, und der Umgang mit diesem immer sicherer, wurde.