Schnauzenlampe mit Tropfschale

Nr. 96/09

Eine gegossene Öllampe aus Zinn

Die Weiterentwicklung der Dochthalterlampe führte zur Schnauzenlampe hin. Bei dieser Lampe wird der Docht in einem dünnen Rohr welches seitlich am Ölbehälter befestigt ist geführt. In späterer Zeit, etwa um 1800, bekam das Rohr unmittelbar unter der Flamme eine kleine Schale. Diese verhindert das Abtropfen des Öles bei brennender Lampe.

Die Lampe besteht aus 9 gegossenen Teilen die mitein-ander verlötet sind, ihre gesamte Höhe beträgt 27 cm.

  1. Der Fuß hat einen Durchmesser von ca. 13 cm.
  2. Das Zwischenrohr hat eine Höhe von ca. 14 cm, Durchmesser ca. 1,8 cm und ist leicht konisch.
  3. Der Tragegriff ist ca. 7 cm hoch und 3 cm breit.
  4. Der Ölbehälter hat ca. 7 cm im Durchmesser und 4 cm in der Höhe.
  5. Sein Deckel mißt ca. 7 cm im Durchmesser und 1,8 cm in der Höhe, die Füllöffnung hat 3,1 cm im Durchmesser.
  6. Das Scharnier besteht aus zwei Einzelteilen.
  7. Verschlußkappe mit angelötetem 1/2 Scharnier.
  8. Schnauze ca. 8 cm lang, mit Tropfschale.

Diese Lampenart ist auch unter nachfolgenden Namen bekannt.

  • Märkische Öllampe
  • Rabbiner
  • Katzenkopf

Auf dem Fuß befindet sich die Inschrift des Herstellers, unter dem Fuß sind seine Initialen eingegossen.

Der Zinngießer Friedrich Savoia war ein gebürtiger Italiener und produzierte um 1830 in St. Wendel. Er stellte Gebrauchsgegenstände für den täglichen Haushalt her.

Diese Lampen wurden, besonders in Deutschland, zu Tausenden gefertigt. Es sind jedoch nur noch wenige Stücke erhalten. Die meisten wurden als Materialspender, zum Beispiel von Klempnern zum Löten verwendet oder sie sind bei Speicherbränden, besonders während den Kriegswirren, einfach dahingeschmolzen.